1. Einführung
Die Prävalenz chronischer Schmerzen im hausärztlichen Kontext liegt bei etwa 20 %. Etwa 35 % der Betroffenen leiden unter leichten, 44 % unter mäßigen und ca. 20 % unter starken
Schmerzen. Zu den häufigsten Schmerzzuständen gehören Rücken- und Gelenkschmerzen [1]. Man rechnet damit, dass ca. 18 % der Bevölkerung in Europa derzeit an mäßigen bis schweren chronischen Schmerzen leiden. Insbesondere die Kosten für die Behandlung von Rückenschmerzen und Arthrose/Arthritis-bedingten Schmerzen sind von ökonomischer Bedeutung. Die Verordnungsentwicklung von Schmerzmitteln ist seit über 20 Jahren von einem kontinuierlichen Anstieg der Opioidanalgetika und einem massiven Rückgang der nichtopioiden Analgetika geprägt [2, 3].
Zielgruppe der folgenden Ausführungen sind erwachsene Patienten mit chronischen Schmerzen nicht-tumorbedingter Ursache, die drei Monate und länger anhalten.
Als chronisch gilt übereinkunftsgemäß ein Schmerzgeschehen mit nicht tumorbedingter Ursache, wenn es drei Monate und länger anhält bzw. rezidiviert.
Nicht behandelt werden:
- Akute Schmerztherapie
- stationäre Schmerztherapie
- Behandlung von Patienten mit Kopfschmerzen (z.B. Migräne, Clusterkopfschmerz)
- Tumorschmerzen
- Chronische Schmerzsyndrome bei Kindern
- Spezifische, kausale Schmerztherapien
- Operative und interventionelle Maßnahmen zur Behandlung chronischer Schmerzen