4. Substanzwechsel

Die Konstanz der Knochendichte ist ein realistisches Ziel einer medikamentösen Osteoporosetherapie. Trotz konstanter oder sogar leicht abfallender Knochendichte unter einem Bisphosphonat sinkt das Frakturrisiko über den üblichen dreijährigen Therapiezeitraum.
Dennoch ist eine Fraktur trotz Therapie kein zwingender Grund für einen Substanzwechsel bei einer neu initiierten oder erst ein bis zwei Jahre laufenden und gut verträglichen medikamentösen Osteoporosebehandlung ohne relevante Abnahme der Knochendichte.
Nimmt die Knochendichte unter einer gut verträglichen Behandlung nach ein bis zwei Jahren an der LWS oder im Gesamtfemurbereich signifikant um mehr als drei Prozent des DXA-Absolutwerts in g/cm² pro Jahr ab (sogenannte progrediente Osteoporose) oder treten mindestens zwei Frakturen ohne relevantes Trauma auf, ist zunächst

  • die Zuverlässigkeit der Knochendichteverlaufsmessung (Gerätewechsel, Lagerungsfehler)
  • die Diagnose primäre Osteoporose und
  • auch die Adhärenz des Patienten zu prüfen. 

Liegt trotz einer ein- bis zweijährigen Behandlung mit einem antiresorptiven Präparat eine progrediente Osteoporose vor, kann insbesondere bei der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose eine Teriparatid-Therapie erwogen werden.