5.4 periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) führt im fortgeschrittenen Stadium aufgrund der persistierenden Ischämie zum Gewebeuntergang und somit zur Ausbildung einer chronischen Wunde. Aus Perfusionsgründen (Prinzip der „letzten Wiese“) sind vor allem die Akren und hier vor allem die Zehen betroffen. Kann die arterielle Perfusion in diesem Bereich nicht verbessert werden, ist auch eine Grenzzonen-Amputation (z.B. Zehenamputation) nicht zielführend – die Amputationswunde wird nicht abheilen.
Im Rahmen der Erstdiagnostik einer chronischen Wunde ist der Gefäßstatus zu erheben. Sind Fußpulse palpabel ist eine relevante pAVK als Ursache der Wunde nahezu ausgeschlossen. Zudem ist die Doppler-Verschlussdruckmessung (ankle-brachial-index / ABI) wichtig. Ein ABI von 0,9 – 1,3 ist der Normalwert. Bei Verdacht auf eine relevante pAVK ist die frühzeitige arterielle Gefäßdiagnostik entscheidend, um die Möglichkeiten der Revaskularisation zu evaluieren. Hierfür ist die Vorstellung im Fachbereich Gefäßchirurgie / Angiologie erforderlich.