5.6 Dekubitus
Der Dekubitus ist definiert als eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunter liegenden Gewebes, in der Regel über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder Druck in Kombination mit Scherkräften. Die Kausaltherapie eines Dekubitalgeschwürs muss also darin bestehen, Druck und Scherkräfte zu minimieren. Dies geschieht durch spezielle Lagerungstechniken und Anwendung geeigneter Hilfsmittel. Dies können Weichlagerungssysteme sein, die die Auflagefläche des Körpers vergrößern, ohne dass sie durch eine zu weiche Lagerung die Feinmotorik und das Körpergefühl des Patienten beeinträchtigen. Eine Alternative sind Wechseldrucksysteme mit Luftkissen, die durch einen Motor alternierend aufgeblasen werden. Micro-Stimulationssysteme mit Torsionsflügelfedern unter der Matratze sollen die Eigenbewegungen des Patienten erhalten und fördern.
Die häufig betroffenen Fersen können am besten mit stiefelartigen Schaumstoffen entlastet werden, da sie am Fuß modifiziert und fixiert sind und bei Bewegungen nicht dislozieren. Eine Alternative sind auch hier aufgeklebte Filzpolster mit Aussparung im Ulcusbereich.
Zur Kausaltherapie gehören ggf. die Revaskularisation einer pAVK und der Ausgleich einer Mangelernährung. Außerdem muss geklärt werden, ob eine Schmerztherapie erforderlich ist.