5.7 Palliative Wundversorgung
Bei der palliativen Wundversorgung ist nicht die Abheilung der Wunde das Ziel, sondern die symptomatische Therapie mit Minimierung der Unannehmlichkeiten für Patient und Angehörige. Dazu gehören: Behandlung von Wundschmerz, Wundgeruch und Juckreiz und eine möglichst geringe Belästigung durch entbehrliche therapeutische Maßnahmen. Das Verbandwechselintervall sollte also möglichst groß sein, d. h. bei starker Wundexsudation sollten Wundauflagen ausgewählt werden, die ein Maximum an Sekret aufnehmen können. Ggf. muss eine starke Geruchsentwicklung behandelt werden. Dies kann z. B. durch Anwendung von Aktivkohlekompressen erfolgen.
Schmerzen entstehen meist beim Verbandswechsel. Es sollten daher Wundauflagen gewählt werden, die möglichst nicht mit dem Wundgrund verkleben.
Weitere Maßnahmen zur Schmerzminimierung: sanftes Reinigen der Wunde, Spüllösung vor Gebrauch anwärmen, verklebte Verbände vorher mit NaCl anfeuchten, Krusten mit feuchten Kompressen aufweichen, Infektionen behandeln, Trauma, Druck und Mazeration vermeiden, ggf. zusätzlich zur üblichen Tumorschmerztherapie kurzwirksame Opioide 20 Minuten vor Verbandwechsel.
Spontane Blutungen können durch die Verwendung von Alginat reduziert werden.