4.7 Unterdrucktherapie von Wunden/ Vakuumtherapie (negative pressure wound therapy, NPWT):

Bei der Unterdrucktherapie wird der Wundgrund mit Schaummaterial oder Wundganze bedeckt, mit einer Folie luftdicht abgedeckt und über eine Drainage mit einer Vakuumpumpe verbunden. Die Wundflüssigkeiten werden über dieses geschlossene System kontinuierlich abgesaugt. Durch den dabei entstehenden Unterdruck wird zudem die Durchblutung gefördert und ein Granulationsreiz gesetzt. Beim Diabetischen Fuß wird dieses Therapierprinzip nach chirurgischem Eingriff als Ergänzung zur Standardtherapie empfohlen. Auch für Dekubitalulcera kann diese Therapieform nach einem G-BA-Beschluss vom Dezember 2019 ambulant zulasten der gesetzlichen Krankenversicherungen erbracht werden.

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) und Madentherapie (biosurgery) spielen aktuell in der ambulanten Wundtherapie eine geringe Rolle und werden hier nicht diskutiert.

Tab. 8: Verordnungsfähigkeit von Sonderprodukten

Produkt

Verordnungsfähigkeit nach Arzneimittel-Richtlinie

Silber- / Ibuprofen- oder PHMB haltige Wundauflagen

Honig und Produkte mit dem Bestandteil Honig, soweit nach der Anwendung 
- direkter Wundkontakt des Honigs oder
- Abgabe von Bestandteilen des Honigs in die Wunde möglich ist

Nur verordnungsfähig, wenn Produkt (als sonstiges Produkt zur Wundbehandlung) auf Anlage V der AM-RL aufgeführt. 

Übergangsregelung bis Dezember 2025, siehe o. a. Rechtsgrundlage.

Silberhaltige Wundauflagen ohne direkten Wundkontakt und ohne Abgabe der jeweiligen antimikrobiellen Stoffe in die WundeJa, in Anlage Va, Teil 2 aufgeführt
Aktivkohlehaltige Wundauflagen
Silikonhaltige Wundauflagen
Vakuumversiegelung von WundenGKV-Leistung unter folgenden Bedingungen: https://www.g-ba.de/downloads/39-261-4085/2019-12-19_MVV-RL_Vakuumversieglungstherapie-Wunden_BAnz.pdf